Auswahl serbischer und österreichischer KünstlerInnen für die Online-Plattform
„Na drugi pogled // Auf den zweiten Blick // At Second Glance“
Im Rahmen der im Jänner 2021 abgeschlossenen Ausschreibung für visuelle KünstlerInnen aus Serbien und Österreich für die vom Österreichischen Kulturforum eingerichteten Online-Plattform „Na drugi pogled // Auf den zweiten Blick // At Second Glance“ wurden über 300 Werke eingereicht, von denen die Jury in drei Runden jeweils zehn Arbeiten aus Österreich und Serbien ausgewählt hat.
Die Ausschreibung war für Beiträge offen, durch welche Klischees und Vorurteile angesprochen und überwunden werden sollen, die zwischen Österreich und Serbien bestehen, trotz – oder gerade wegen – der engen historischen Beziehungen und der langen Migrationsgeschichte. Ein spezieller thematischer Fokus lag auf Beiträgen, durch die das Vorliegen und mögliche Veränderungen dieser Klischees und Vorurteile untersucht werden. Der Titel legte nahe, dass die Werke thematisch andere Perspektiven als die des Erwarteten und allgemein Bekannten eröffnen sollten.
Die Auswahl der Kunstwerke aus Österreich fiel auf Beiträge von Catrin Bolt, Eva Maria Schartmüller, Hannah Priemetzhofer, Hannah Stippl, Julian Turner, Leonhard Pill, Michael Heindl, Sangam Sharma, Ulrich Reiterer sowie Walter Kratner.
Bei den KünstlerInnen aus Serbien wurden Werke von Aleksej Sivčević, Andrea Palašti, Boris Burić, Doplgenger (Isidora Ilić, Boško Prostran), Igor Ripak, Ivana Ivković/Marina Marković, Lana Vasiljević, Mariela Cvetić, Mirjana Đorđević Thaler und Tijana Petrović ausgewählt.
Die Entscheidung über die Auswahl der Beiträge wurde von einer sechsköpfigen Jury getroffen, bestehend aus: Dr. art. Aleksandra Jovanić, Dozentin an der Fakultät der bildenden Künste Belgrad; Mag. Dejan Kaludjerović, Künstler, Mitbegründer der Kunst- und Kulturorganisation Verein K aus Wien; Miroslav Karić, Kurator, Museum für zeitgenössische Kunst, Belgrad; Dr. Sanja Kojić Mladenov, Chefkuratorin des Museums der zeitgenössischen Kunst der Vojvodina, Novi Sad, Mag. Mirjana Boba Stojadinović, Künstlerin, Mag. Jelena Glišić, Österreichisches Kulturforum Belgrad.
Die neue Online-Plattform des Österreichischen Kulturforums wurde vor dem Hintergrund der aktuell ungewissen Umstände in der Pandemie ins Leben gerufen, aber auch mit dem Ziel, neue Formen des künstlerischen Schaffens und der Kommunikation zu erschließen.
Die offizielle Eröffnung der Online-Plattform „Na drugi pogled // Auf den zweiten Blick // At Second Glance“ ist für Mitte März 2021 geplant, in einem Jahr, in dem zwanzig Jahre seit der Gründung des Österreichischen Kulturforums Belgrad sowie 185 Jahre seit Beginn der diplomatischen Beziehungen zwischen Österreich und Serbien begangen werden.
Jurystatement für “Auf den zweiten Blick”
Künstlerische Beiträge zum österreichisch-serbischen Dialog
Die Jury möchte sich vor allem bei all jenen bedanken, die an der Ausschreibung mitgewirkt haben und ihre Werke zum Thema “Na drugi pogled / Auf den zweiten Blick / At Second Glance” eingebracht haben.
Die Jury ist vier Mal zusammengetroffen, um die Bewerbungen zu begutachten und eine Endauswahl zu treffen, welche durch Stimmenmehrheit der Mitglieder bestimmt wurde.
Die Beiträge wurden in drei Abstimmungs- und Diskussionsrunden nach folgenden Gesichtspunkten bewertet: Eingehen auf das Ausschreibungsthema, künstlerischer Wert, Zeitpunkt der Entstehung des Beitrags. Eine Reihe von Beiträgen renommierter Künstler/innen hebt sich durch deren Reife hervor, doch die Jury wollte auch die jüngere Generation unterstützen, die sich mit gut artikulierten und umgesetzten Beiträgen beworben hat und d.
Da die Einreichungen auch in einer digitalen Ausstellung gezeigt werden, hat die Jury zudem auch eine kuratorische Rolle übernommen und die Art und Weise untersucht, wie die verschiedenen Beiträge gegenseitig in Dialog treten können.
Es freut uns verkünden zu können, dass sich in der Endauswahl zehn KünstlerInnen aus Österreich und zehn weitere aus Serbien befinden, die in der Gestalt von Dokumentar-/Film-/Kunstvideos Fotodokumentationen über räumliche Darstellungen/Interventionen/2D-Kunstbeiträge sowie Fotobeiträge präsentieren werden.
Bei den meisten ausgewählten Beiträgen wurden die Beziehungen zwischen Serbien und Österreich vor dem Hintergrund ihrer Vergangenheit in drei Themenbereichen berücksichtigt: Erster und Zweiter Weltkrieg, das Erbe der „Gastarbeiter/innen“, sowie gegenwärtige Wirtschaftsmigrationen. Die übrigen Beiträge befassten sich mit persönlichen Erfahrungen der „Andersheit“ nach zeitlich begrenzten Aufenthalten in Österreich beziehungsweise Serbien, sowie mit den gegenseitigen sprachlichen Einflüssen und Ähnlichkeiten zwischen den beiden Kulturen.
In einer unsicheren Zeit wie dieser hoffen wir, dass Ihnen die Plattform Auf den zweiten Blick einen Beitrag zum Dialog zwischen intellektuell provokativen und visuell aufregenden Beiträgen ermöglichen wird.
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